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Vorwort

Aus dem weiten Feld des Verhältnisses von Kunst und Glauben greifen die folgenden Überlegungen einen zentralen Punkt heraus: die Bedeutung der Gottmenschlichkeit Jesu Christi für das Kunstverständnis. Die Menschwerdung des Wortes, die unvermischte und ungetrennte Einigung der göttlichen und der menschlichen Natur in der Person Jesu Christi (Konzil von Chalkedon) ist die Grundlage für das katholische Verständnis des Verhältnisses der irdischen Wirklichkeiten zum letzten, transzendenten Ziel des Menschen.

Die folgenden vier Erwägungen beschränken sich auf die konkretere Frage, was die Inkarnation für das Verständnis von Kunst bedeutet, unter besonderer Hinsicht der bildenden Kunst.
Die erste Betrachtung gilt den anthropologischen Grundlagen der Kunst: die Gottebenbildlichkeit des Menschen. Sie stellt die Frage nach dem rechten Umgang mit dem Bild.
In der zweiten Betrachtung geht es um die Menschwerdung Gottes als Fundament christlichen Kunstverständnisses.
Die dritte Erwägung geht von Georges Steiner's Buch "Von realer Gegenwart" aus, in dem der inkarnatorische Aspekt der Kunst noch durch den "sakramentalen" ergänzt wird.

Schließlich geht es in der vierten Betrachtung um die eschatologische Ausrichtung, die in der Kunst nicht fehlen darf, soll sie die Gefahr vermeiden, sich selber absolut zu setzen, zur "Kunstreligion" zu werden: alle menschliche Kunst hat Verweischarakter. Sie ist, in ihrem Besten, Abglanz der kommenden Herrlichkeit, aufleuchtend in der Vorläufigkeit des Irdischen.

Seine Eminenz
+ Kardinal Dr. Christoph Schönborn
Erzbischof von Wien

 

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Herausgegeben von der Kulturstelle der Erzdiözese Wien 1994
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