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HL. AUGUSTINUS
(354 - 430)

Nach Augustinus ist Kunst "eine geistige Bewegung aus der Vernunft" heraus.
(Augustinus, Sechs Bücher über die Musik, I/4/6)

Schöne "Bewegungen" entsprechen den Sinnen
"Es gehört zum Wesen unserer Lehre, insofern sie die Kenntnis von der rechten Gestaltung ist, daß ihr nur jene Bewegungen entsprechen, die recht gestaltet sind, vorzüglich solche, die keinem anderen Zweck dienen, sondern in sich das Ziel der Schönheit und Ergötzung bewahren; allerdings haben wir festgestellt, daß nur solche Bewegungen schön sind und ergötzen können, die in ihren Ausmaßen unseren Sinnen entsprechen..."
(Augustinus, Sechs Bücher über die Musik, I/13/28)

"Die Kraft und Wirksamkeit der Vernunft war es, die zuerst das Wesen der rechten Gestaltung erwogen hatte und durchschaute, daß sie eine freie Bewegung ist, die zur Schönheit strebt."
(Augustinus, Sechs Bücher über die Musik, VI/10/25)

Der Mensch strebt nach dem, was seiner Natur entspricht
"Das Schöne gefällt durch die Zahl, in welcher die Gleichheit angestrebt wird. Diese Schönheit treffen wir nicht allein in den Bereichen des Hörbaren und der Körperbewegung an, sondern auch in den sichtbaren Formen, wo sogar viel häufiger von Schönheit gesprochen wird. Suchen wir im Licht und in den Farben nicht, was unseren eigenen Augen entspricht? Vom übergroßen Schimmer wenden wir uns in der Tat ab, und allzu Dunkles wollen wir nicht gewahren, so wie wir vor unmäßig lauten Klängen zurückschaudern und das gleichsam säuselnde Summen gar nicht lieben...; wir streben also nach dem, was dem Maß unserer Natur entspricht, und lehnen ab, was ihm nicht entspricht."
(Augustinus, Sechs Bücher über die Musik, VI/13/38)

Gute Musik ist eine Gabe Gottes
"Die Musik - das Wissen um, beziehungsweise der Sinn für gute Melodie ist aus Gottes Freigebigkeit auch den vernunftbegabte Seelen besitzenden Sterblichen zur Vorstellung einer großen Sache verliehen worden."
(Augustinus, Ep. 161, De Origine Animae Hominis, 1, 2)

"Wie weinte ich unter deinen Hymnen und Gesängen, heftig bewegt von den wohllautenden Klängen in deiner Kirche! Jene Klänge drangen in mein Ohr und ließen die Wahrheit in mein Herz träufeln; fromme Empfindungen wallten darin auf, meine Tränen flossen, und mir war wohl dabei."
(Augustinus, Confessiones 9, 6, 14)

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