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+ Francesco Marchisano
Titular-Erzbischof von Populonia
Präsident der Päpstlichen Kommission
für die Kulturgüter der Kirche
( Vorwort im Katalog zur Austelllung " IMAGO 99 " in Rom)

In den nunmehr zehn Jahren des Bestehens dieser päpstlichen Kommission, die ich seit ihren Anfängen leite, habe ich mit Freude in der ganzen Kirche eine immer stärker werdende Sorge um die künstlerischen und historischen Schätze bemerkt. Dieses Bewußtsein ist von der Arbeit einiger Teilkirchen ausgegangen und teilweise auch bestimmt worden, besonders im Bereich der Kulturgüter. Unter diesen Kirchen ist sicher die von Österreich beispielgebend; dies belegen die seit vielen Jahren dafür bestimmten Abteilungen und die Diözesanmuseen in fast allen Diözesen.
Im besonderen sind hier die Bemühungen der Erzdiözese Wien zu erwähnen. Unter den zahlreichen Initiativen ist die Ausstellung "IMAGO" würdig, genannt zu werden, die im Mai dieses Jahres in Rom von Küstlern der Erzdiözese veranstaltet wird.
Man erkennt aus dieser Initiative, daß es den Organisatoren bewußt ist, die Wichtigkeit der christlichen Kunst im Leben der Kirche mit besonderem Nachdruck zu unterstreichen, indem sie die besonderen Charakteristika und das Lob des Herrn im Wesen der christlichen Kunst betonen.
Die Darstellung des Glaubens in Bildern und anderen Kunstwerken bereichert die Beziehung mit der Schöpfung und der übernatürlichen Wirklichkeit, indem sie an die biblischen Ereignisse erinnert und die verschiedenen Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit präsentiert.
Die christlichen Gemeinden können sich so in den verschiedenen Ausprägungen der Kunst und besonders in der Sakralkunst wiedererkennen, indem sie ein starkes Band knüpfen, das die Teilkirchen auf dem gemeinsamen Glaubensweg charakterisiert, aber auch unterscheidet. So erklärt sich die Tatsache, daß die Kirche die Kunst immer willkommen geheißen hat - die übrigens als ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Natur angesehen werden kann - und zwar in einem solchen Maß, daß sie würdig ist, als Mithelferin im kultischen und kulturellen Bereich zu dienen.
Ebenso ist die Kunst ein Instrument der Evangelisation und der Katechese. Kunstwerke sind konkrete Zeugen der künstlerischen Kreativität der christlichen Gemeinden und gelten als ein wesentliches Mittel der Integration des Glaubens in der heutigen Welt, weil der Weg der Schönheit die tiefen Dimensionen des Geistes öffnet und der Weg der Kunst in christlicher Inspiration sowohl die Gläubigen als auch die Nichtgläubigen unterweist.
Vor allem in Zusammenhang mit der Feier der göttlichen Geheimnisse tragen die Kunstwerke dazu bei, die Herzen der Menschen für Gott zu öffnen und die Zeichen und Symbole der geistlichen Wirklichkeit durch Würde, Zierde und Schönheit leuchten zu lassen (vgl. II. Vatikanisches Konzil, Konstitution über die heilige Liturgie "Sacrosanctum Concilium" 122).
Ich grüße daher in tiefer Dankbarkeit die Organisatoren der Ausstellung, die Künstler, die dazu beigetragen haben, und all jene, die an der Vorbereitung dieser Veranstaltung mitgewirkt haben und wünsche der Ausstellung von Herzen ein glückliches Gelingen.
Vatikanstadt, am 29. April 1999

Seine Exzellenz
+ Francesco Marchisano
Titular-Erzbischof von Populonia
Präsident der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche


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