Josef Hofmann (1916 - 2002)


1946 Besuch der Arbeitermittelschule in Linz, seit 1948 der Lehrerbildungsanstalt

1950 - 1952 Volksschullehrer in Oberösterreich, anschließend Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Wiener Universität. Promotion 1958.

Religionspädagoge in Linz, Lehrer des Katholischen Bildungswerkes in Salzburg, daneben Lehrbeauftragter für Literatur, Kulturkunde und Kunstgeschichte am Mozarteum in Salzburg.

Seit 1975 als freier Schriftsteller tätig. Träger zahlreicher Auszeichnungen.

Maria Heimsuchung

Im Sommerwind ging sie
übers Gebrirg. Und nie
ist müde sie geworden
im Überschreiten,
denn ihr Engel spielte im Geleiten
Harfe und sang sich in ihr Blut

Der Himmel über ihren Wegen war voll Glut
der abendlichen Sonne,
die nicht unterging.

In dieser Nacht schon hing
der Stern über ihrem Schreiten.
Der Stern, der später kam
für Weise aus dem Osten.
Es trug sich zu,
dass er sie in sein Strahlen nahm,
und Licht ihr gab
und stützte wie ein Reisestab.

Im Haus sang sie dann durch alle Gänge
Prophetenwort und Preisgesänge,
dass von nun an wir,
- aus dem Geschlecht der Sünder -
sie loben werden für und für.

Unsere Hände hoch erhoben -
Jungfrau, Mutter, auf den Altären
mögest Du gewähren
für uns zu bitten Deinen Sohn,
dass ER uns sein wird ewger Lohn.

dietro